Preisträger 2015

Die "Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk" zu Gast in Westfalen! Der Cusanus-Preis 2015 wurde am 23.10.2015 im Freiherr vom Stein-Saal der Bezirksregierung Münster vergeben.

Mit 140 Gästen war dies die größte Preisverleihung seit der Auslobung des Preises vor acht Jahren. Es war uns eine besondere Freude, die "Cusaner der ersten Stunde" unter unseren Gästen zu wissen. Rund 25 Ehemalige aus den Aufnahmejahren 1956 und 1957 waren, zum Teil mit ihren Ehefrauen, zu Gast in Münster und hörten der Festrede ihres Mitstipendiaten Prof. Dr. Heinz Riesenhuber ebenso gebannt zu wie die übrige Festgemeinde.

In seiner Laudatio hob Dr. Stefan Leifert hervor, dass die Projekte in diesem Jahr so herausragend waren, dass die Jury spontan einen dritten dotierten Preis vergeben hat.

Neben Prof. Dr. Dr. Christoph Klein, der sich mit seiner Stiftung „Care for Rare“ für Kinder mit seltenen Krankheiten einsetzt, erhielt Eva-Maria Lika den Preis für ihre Organisation „Relief and Reconciliation for Syria“, die für syrische Flüchtlinge im Libanon arbeitet. Der Stipendiat Lucas Uhlig wurde für die „HIKI – Hallenser interkulturelle Initiative“ geehrt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, der Ausgrenzung von Flüchtlingen mit einem Dolmetscherdienst in Halle und Sachsen-Anhalt entgegenzuwirken. Der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Cusanus-Preis wird seit 2009 im zweijährigen Turnus von der Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk für herausragendes ehrenamtliches Engagement an ehemalige und aktive Stipendiatinnen und Stipendiaten des Cusanuswerks verliehen.

Programm

Laudatio von Herrn Dr. Leifert

Festrede von Herrn Prof. Dr. Riesenhuber, MdB

Impressionen


Preisträgerin Eva-Maria Lika – "Relief and Reconciliation for Syria"

Nach mehr als vier Jahren Bürgerkrieg hat fast die Hälfte der syrischen Bevölkerung ihr Land verlassen. Eine der ärmsten Regionen des Libanon hat besonders viele Flüchtlinge aufgenommen, vor allem Kinder und Jugendliche. „Relief and Reconciliation for Syria“ hilft vor Ort: mit Lebensmitteln und Medikamenten, aber auch mit Friedens- und Versöhnungsarbeit, die für den Aufbau einer friedlichen Nachkriegsgesellschaft unverzichtbar ist. In einem Friedenszentrum bieten lokale Mitarbeiter, internationale Freiwillige und einige Hauptamtliche den Jugendlichen psychologische Unterstützung, Freizeit- und Bildungsaktivitäten an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Friedens- und Versöhnungsarbeit im Zeichen des interreligiösen Dialogs. „R&R for Syria“ betreibt zudem eine Schule mit 220 Schülerinnen und Schülern, um die mangelnde Integration in das libanesische Schulsystem aufzufangen.

Eva-Maria Lika ist Altcusanerin und arbeitet als Bildungsreferentin bei Missio; sie studierte Europäische Kulturgeschichte und Religionswissenschaften und schloss eine Promotion in Islamwissenschaften an.


Preisträger Lucas Uhlig – Hallenser interkulturelle Initiative

Um die Sprachbarriere zu überwinden, die viele in Deutschland lebende Menschen beeinträchtigt, hat Lucas Uhlig einen Dolmetscherdienst für Flüchtlinge in Halle und Sachsen-Anhalt gegründet. 90 ehrenamtliche DolmetscherInnen, die mehr als 25 verschiedene Sprachen sprechen, haben sich dem Projekt angeschlossen; sie sind über eine Hotline kurzfristig erreichbar und unterstützen Flüchtlinge bei Sprachproblemen – etwa in Behörden, beim Sozial- und Arbeitsamt. Für besonders wichtige Gesprächssituationen bietet die Hallenser Interkulturelle Initiative (HIKI) auch die persönliche Begleitung durch einen Übersetzer / eine Übersetzerin an. HIKI hat eine Kooperation mit dem Ausländerbeirat, mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Halle, mit städtischen Behörden und mit vielen anderen Institutionen erreicht.

Lucas Uhlig studiert Medizin in Halle und ist Stipendiat in der Grundförderung des Cusanuswerks. Er ist zudem Mitbegründer von Medinetz Halle, einem Netzwerk, das medizinische Versorgung für Menschen ohne Papiere vermittelt.


Preisträger Prof. Dr. Dr. Christoph Klein – Care-for-Rare-Foundation

Kinder mit seltenen Erkrankungen sind die „Waisen der Medizin“. Häufige Fehldiagnosen, inadäquate Behandlungen und nicht zuletzt das geringe Interesse der pharmazeutischen Industrie an der Entwicklung selten gebrauchter Medikamente bestimmen ihr Leben. Hier setzt Christoph Klein mit der „Care-for-Rare Foundation“ an. Die Stiftung fördert ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk zur Erforschung seltener Krankheiten, unterstützt innovative Forschungsprojekte und vergibt Stipendien an junge Ärzte und Wissenschaftler. Unabhängig von ethnischen, religiösen und finanziellen Aspekten sollen alle betroffenen Kinder Heilungschancen haben.

Christoph Klein ist Altcusaner und studierte Medizin und Philosophie. Er ist Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin im Dr. von Hauner’schen Kinderspital der LMU München. 2010 wurde er mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis der DFG ausgezeichnet.

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